„Jungen – Gesund und Fit fürs Leben“
Es ist weitgehend bekannt, dass die Lebensdauer von Männern* kürzer ist als die von Frauen*. Eine These dazu lautet, dass Männer* gelernt haben, sich weniger um ihre Gesundheit zu kümmern. Nicht nur in Familien wurde und wird zum Teil heute noch das Thema Gesundheit als „Frauensache“ betrachtet und „Kranksein“ häufig mit Schwäche verbunden, was oft nicht der Vorstellung von einem „richtigen“ Mann* entspricht. Wie sind wir selbst sozialisiert und wie sprechen wir als Fachkräfte mit Kindern, mit Mädchen* und Jungen* über das Thema Gesundheit?
Wie kann geschlechtersensible Arbeit im Bereich der Gesundheitsbildung und Gesundheitsförderung von Jungen* aussehen und wie gelingt es uns, dies als gesamtgesellschaftliche Aufgabe anzunehmen?
Programm und Zeiten
Einlass ab 9:00 Uhr
09:30 | Ankommen und Einfinden |
09:45 | Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Dezernentin Kirsten Dinnebier |
10:00 | Vortrag 1: „Unzureichende Jungengesundheit: Warum die Jungs eine qualifiziertere Jungenmedizin brauchen“ Dr. med. Bernhard Stier, Kinder- und Jugendarzt sowie Beauftragter für Jungenmedizin/Jungengesundheit des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands e.V. |
11:00 | Vortrag 2: „Wie lässt sich Jungen-gesundheit fördern? Konzeptionelle Grundlagen und Praxisbeispiele“ Gunther Neubauer, Diplompädagoge und Erzieher, Koordinator des bundesweiten Netzwerks Jungen- und Männergesundheit und des Kompetenzzentrums Jungen- und Männergesundheit Baden-Württemberg |
12:00 | Mittagspause |
13:30 | Workshops Workshop 1: „Junge pass auf!“ Workshop 2: „Sexuelle Gesundheit bei Jungen: Liebe, Sexualität und Porno“ Workshop 3: „Der Junge muss an die frische Luft“ Workshop 4: Jungenmedizin – was braucht es dazu in der Region |
16:00 | Podiumsgespräch |
16:45 | Veranstaltungsende |
Vortrag 1: "Unzureichende Jungen*gesundheit: Warum die Jungs* eine qualifiziertere Jungenmedizin brauchen"
Dr. med. Bernhard Stier, Kinder- und Jugendarzt sowie Beauftragter für Jungenmedizin / Jungengesundheit des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands e.V.
Vortrag 2: "Wie lässt sich Jungen*gesundheit fördern? Konzeptionelle Grundlagen und Praxisbeispiele"
Gunther Neubauer, Diplompädagoge und Erzieher, Koordinator des bundesweiten Netzwerks Jungen- und Männergesundheit und des Kompetenzzentrums Jungen- und Männergesundheit Baden-Württemberg
Workshops
– Marc Melcher (Fokus Jungs – Fachstelle für Jungenarbeit in Hessen) –
Im Workshop wird das Konzept von „Junge*, pass auf!“ vorgestellt. In diesem Projekt wird sich spielerisch mit dem Thema „Gesundheit und Körperlichkeit“ mit Jungen* auseinandergesetzt. Nach einem kurzem Input werden die Methoden vorgestellt und ausprobiert.
Wie ermöglichen wir Jungen* achtsam mit sich selbst umzugehen und in ein „miteinander“ zu transferieren?“ Es wird Zeit und Gelegenheit geben, dazu miteinander ins Gespräch zu kommen.
– Dieter Schuchhardt (pro familia) –
Jungen sind mit vielen Erwartungen an Körperbildern und Männlichkeit konfrontiert, die im Elternhaus, über peers und Medien sowie Fernsehen und Internet vermittelt werden. Der Workshop beschäftigt sich mit dem Aufwachsen von Jungen, mit Körperbildern und medialen Einflüssen auf die sexuelle Gesundheit von Jungen. Dabei wird auch ein Blick auf Unterschiede zu früheren Generationen gerichtet.
– Martin Lindner, Martin Vollmar (Marburger Institut für Abenteuer, Natur und Bildung) –
Die jugendliche Suche nach „Kick“ und Nervenkitzel ist kritisch zu betrachten, doch das bewegungsbezogene Wagnis, Risiko und Abenteuer ermöglicht bildungs- und gesundheitsrelevante Erfahrungen und weist daher für die pädagogische Arbeit mit Jungen vielfältige Chancen auf.
Der Workshop möchte unter anderem anhand von Beispielen aus der Lebens- und Arbeitspraxis den Sinn von Risikohandeln, Mutproben oder abenteuerlichen Aktivitäten erschließen.
– Dr. med. Bernhard Stier und Dr. med. Hans-Jürgen Kesper (Kinder- und Jugendärzte) –
Jungen brauchen ernsthafte, verlässliche und angemessene Beziehungsangebote von allen lokalen Institutionen, die mit Jungenmedizin/Jungengesundheit befasst sind. Dabei braucht es deutlich mehr Augenmerk auf die Gesundheit von Jungen und das darin liegende Potential. Der Workshop soll aufzeigen, was dazu in der Region notwendig ist, wer die lokalen „Player“ sind, und wie Kooperationen gefördert werden können. Ziel soll die Entstehung eines lokalen Netzwerkes sein, dass sich auf mehr Jungengesundheit fixiert.
* Mit dem Sternchen am Ende des Wortes Jungen (Jungen*) wird verdeutlicht, dass all diejenigen angesprochen sind, die sich – unabhängig vom biologischen Geschlecht – als Junge sehen und erleben.