Auftakt zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus-Leseprojekt „Hörbar – das KiJuPa gibt jüdischen Kindern und Jugendlichen aus der NS-Zeit eine Stimme“
Das Kinder- und Jugendparlament der Universitätsstadt Marburg veranstaltet gemeinsam mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Marburg e.V., dem Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. und dem Deutsch-Schwedischen Freundschaftsverein Marburg e.V. am Sonntag, 16. März von 11:00 – 14:00 Uhr im Cineplex ein Leseprojekt zum Holocaust aus der Perspektive von jungen Menschen.
„Wir wollen das Erlebte hörbar machen, wir wollen jüdischen Kindern und Jugendlichen über ihre Texte eine Stimme geben, wir wollen erinnern, mahnen und sensibilisieren“, sagt Lasse Wenzel, der erste Vorsitzende des KiJuPa und bringt damit die Motivation für die erneute Lesekooperation auf den Punkt.
Bereits im vergangenen Herbst veranstaltete das KiJuPa gemeinsam mit den Kooperationspartnern zwei Lesungen in der Landsynagoge in Roth und im Haus der Jugend in Marburg.
„Die vielen positiven Rückmeldungen, aber auch die vielen anregenden Gespräche und die gute Zusammenarbeit haben uns bestärkt, auch zu den Internationen Wochen gegen Rassismus gemeinsam ein Leseprojekt für ein größeres Marburger Publikum im Kino zu veranstalten. Es ist uns wichtig, dass nicht vergessen und aus der Geschichte gelernt wird“, ergänzt Lasse Wenzel weiter.
Worum geht es?

Im Fokus stehen bei der Veranstaltung am 16. März die Bücher „Die Geschichte von Bodri“ von Hédi Fried und „Der papierene Freund: Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher“.
Hédi Fried wurde in Rumänien geboren und überlebte als Jugendliche die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen. Nach dem Krieg kam sie mit ihrer Schwester nach Schweden, engagierte sich ihr Leben lang für die Aufklärungsarbeit zum Holocaust und kämpfte unermüdlich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Ausgrenzung. 2019 verfasste sie im Alter von 95 Jahren „Die Geschichte von Bodri“, um altersgerecht zu berichten, was ihr selbst in den 1940er Jahren widerfahren ist.
Dieser Teil der Lesung wird als Bilderbuch-Kino durchgeführt und findet in Kooperation mit dem Deutsch-Schwedischen Freundschaftsverein Marburg e.V. statt.
Tagebücher aus ganz Europa halten die Geschichten von Kindern und Jugendlichen während des 2. Weltkriegs fest. Ob auf der Flucht, in Verstecken, in Ghettos und Lagern – es eint die jungen Menschen ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle schriftlich festzuhalten. Einem kleinen Teil dieser Werke widmet sich das KiJuPa in der Lesung und versucht damit, Jugendlichen von heute die Zeit der Verfolgung durch die Nationalsozialisten näher zu bringen. Dieser Teil der Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. und dem Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. statt.
Neben den Einführungen in die Bücher durch die Kooperationspartner und den Leseparts sind immer wieder Gesprächsphasen mit dem Publikum vorgesehen. In den Gesprächsphasen sollen Bezüge zur Gegenwart hergestellt und aktuelle Verhältnisse und Schicksale sollen sichtbar gemacht werden.
Das KiJuPa und seine Kooperationspartner würden sich sehr freuen, wenn viele Gäste die jungen Leser*innen durch ihren Besuch bei ihrem Vorhaben unterstützen, diese wertvollen Zeugnisse der Geschichte einem breiten Publikum nahezubringen. Denn 80 Jahre nach Befreiung vom Nationalsozialismus ist und bleibt Demokratie ein ständiger Auftrag. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Nähere Informationen und Kontakt:
Friederike Könitz

Friederike Könitz
Tel.: 06421 201-1453
E-Mail: friederike.koenitz@marburg-stadt.de;
kijupa@marburg-stadt.de
Arbeitsbereiche:
Stellvertretende Fachdienstleitung, Teamleitung Jugendbildungswerk, Kinder- und Jugendparlament, Partizipation